Architektur Slam

„Mitte September wurde in Oldenburg geslamt. Zwei Architekten und eine Berufseinsteigerin trauten sich mit ihren Texten auf die Bühne. Dabei gab es sehr persönliche Einblicke in sehr unterschiedliche Werdegänge. Cora Möller aus Oldenburg ließ ihr Studium und ihren Berufsstart Revue passieren und scheute sich nicht, auch ihr Zweifeln und die dunklen Seiten auszuleuchten.
Sükrü Begic, der bei der abschließenden Abstimmung den größten Applaus erhielt, schaute zurück auf die Flucht mit der Familie aus der Osttürkei, sein Architekturstudium in Hannover, den alltäglichen Rassismus und die Herausforderungen bei der Gründung seines Büros in Leer. Ein toller Text, der diesen Abend verdient gewann.

Für einen weiteren unterhaltsamen Beitrag sorgte Dirk Böttger mit seinem Song „Trusted Architect“ samt Video. Eingerahmt wurde das Programm von einem Slam des Kammerpräsidenten, Robert Marlow, der einen Text seiner Tochter Lucy zur Rolle des Berufsstandes bei der Bekämpfung des Klimawandels vortrug und den zwei professionellen Slams von Annika Blanke aus Oldenurg.“

DBZ 10.2022 Bremen.Niedersachsen S.30
Fotos (Lars Menz, AKNDS): Sükrü Begic, Robert Marlow, Annika Blanke, Cora Möller und Dirk Böttger (v.l.n.r.)

Von Räumen und Zahnärzten

Während wir im Westen aktuell so tun als Recycling was völlig Neues im Einklang mit dem Bauen, haben unsere Freunde aus Japan seit Jahrhunderten die Vergänglichkeit der Materialien erkannt und auch im Bauprozess angewandt.

Die Fassade vom „Haisha“,  benannt nach seinem früheren Bewohner, einem „Zahnarzt“, ist nur eines von vielen Beispielprojekten was wir 2010 auf der Insel Naoshima im Stadtteil Honmura besichtigen durften.
Das Haus zählt zu dem Art House Project, das leerstehende Häuser in Kunstwerke verwandelt.
Die Gebäude stehen meist in Wohngebieten und werden durch Ihre Geschichten und Erinnerungen an die Zeit und in die Zeit eingewebt.
So entstehen vielfältige interessante Orte der Begegnungen des täglichen Lebens zwischen Inselbewohnern und -besuchern.

Es wäre vielleicht auch sinnvoll bei uns den Fokus von Raum als „Handelsware“ auf „Menschen“ und ihre Aktivitäten in einer Zone des täglichen Lebens zu verlagern.  
Wachstum wird dann zu einem wirklich organischen Projekt, das sich Tag für Tag verändert, wenn nicht nur die Materialien nachhaltig reflektiert werden, sondern auch die Menschen und ihre Handlungsräume.

Den „Zahn“, wir bauen jetzt einfach alles in nachhaltigen Materialien und dann wird alles gut, den müssen wir uns ganz schnell ziehen…

Podcast I

Im Gespräch mit „Whytespace – Architekten und Ihre Marken“ haben wir Probleme und Möglichkeiten mit unserer Wahrnehmung im Umgang mit dem öffentlichen Raum und der gebauten Umwelt diskutiert.
….und warum Mario Barth was auf den Deckel braucht.

Vielen Dank nochmal für die Einladung. Hat Spaß gemacht!

In der Hoffnung mehr Räume der Begegnung, anstatt Entfremdung zu kreieren.
Für eine gewissenhafte und reflektierte Wahrnehmung des öffentlichen Raumes und der gebauten Umwelt.
Für mehr Gestaltung als Juristik.
Für mehr Miteinander als Gegeneinander.
Für das komplette Podcast-Interview:
Spotify: https://lnkd.in/eciBmhSF
iTunes: https://lnkd.in/e8rNZ6dE
Google: https://lnkd.in/eDUhYc86

Programmierung

– einer neuen reflexiven Gesellschaft –

Mario Barth deckt in seiner Sendung nicht nur fatale Fälle von Steuerverschwendungen auf, sondern ist ein Spiegelbild unserer modernen Bildungsgesellschaft. Im Umgang mit dem öffentlichen Raum und der gebauten Umwelt herrscht ein Streben nach Macht, dass auf allen Ebenen eine Sensibilisierung für ein Gegeneinander fördert anstatt einem Miteinander.
Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir einander wieder vertrauen, um gemeinsame Lösungen zu finden und das System reflektierter gestalten. Das wird nicht durch Schuldzuweisungen und inszenierte #Geldzerstörungsanlagen gelingen. Dadurch prägt man eine öffentliche Meinung, die Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft verachtet. Ein empathischer Umgang mit Fehlern ist eine elementare Grundlage für Lernprozesse.

In Anlehnung an die Gedanken von Christian Schuldt zu „Massenmedien: Die Selbstbeobachtung der Gesellschaft“ in seinem aktuellen Buch die „Ausweitung der Kontingenzzone“:

Die Programmierung der Massen nach Niklas Luhmann erfolgt über drei zentrale Programmbereiche:
Nachrichten, Werbung und Unterhaltung
Jeder Bereich hat sein oberstes Gebot.

Nachrichten: Aktualität
Unterhaltung: Freizeitkultur („überflüssige Zeit zu vernichten“)
Werbung: offene Manipulation („Leute ohne Geschmack mit Geschmack zu versorgen“)

Wir könnten aus dem Handlungsraum einen gestalterischen, anstatt juristischen Prozess machen. Die Menschen für ein Miteinander, anstatt einem Gegeneinander sensibilisieren.
Aus dem gemeinschaftsschädigendem Programmcocktail von „Mario Barth deckt auf“ einen gemeinschaftsfördernden machen.
Im Grunde bietet RTL sogar eine Sendung an, die den Mehrwert vom gestalterischen gegenüber dem juristischen Prozess darstellt, Lego Masters!
Man könnte die Methodik der Sendung auf den öffentlichen Raum und die gebaute Umwelt übersetzen.

Nachricht: Wir haben aktuell viele Herausforderungen für den öffentlichen Raum. Wer will kann mitgestalten!

Unterhaltung: Man kann seine Freizeit nutzen den kulturellen Rahmen mitzugestalten. Der Prozess wird über die Massenmedien in allen Leistungsphasen übertragen! In der Hoffnung, dass man die Korruption, die in unserem juristischen und politischen System im Streben nach Macht bekannt ist, reduziert und die Entscheidungen und Bewertungskriterien öffentlich diskutiert.
Entscheidungsträger sind dann ein Mix aus Fachkräften und Bürgern.

Werbung: Die Unternehmen haben die Chance Kultur und Werte aktiv mitzutragen, in dem Sie den Prozess mitfinanzieren, anstatt nur Sendezeit zu kaufen, in der Sie uns Produkte anbieten, die man nicht wirklich brauch.

So könnte ein Gestaltungsprogramm aussehen, das uns von der Bildungsgesellschaft zur Netzwerkgesellschaft transformiert. In der Hoffnung, dass wir in den Medien keine Nachbarschaftsstreitigkeiten mehr feiern, sondern Nachbarschaftsfeste.
Empathie für mehr Orte der Begegnung schaffen, anstatt der Entfremdung.
Mario Barth deckt auf – wir bauen auf!

Genieß Genieß

Für ein neues Café in der Bielefelder Altstadt haben wir das CI entwickeln dürfen. Der Betreiber hat uns seine Vorstellungen geschildert hinsichtlich der Nutzung, der Atmosphäre und natürlich der Waren, die er anbieten möchte. Wir haben ihm dabei geholfen das Angebot zu strukturieren, um ihm den Service und seinen Kunden die Entscheidung zu erleichtern.
Die Struktur und die Stimmung, die er vermitteln möchte, haben wir in ein entsprechendes Logo übersetzt.

Lehrauftrag FH Bielefed

Wir freuen uns über die Einladung zu einem Lehrauftrag an der FH Bielefeld!
Im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen dürfen wir das Team von Prof. Grabenhorst unterstützen und die Studenten bei der Einführung in das Berufsfeld und den Grundlagen der Gestaltung begleiten.
Die Studenten erhalten von uns eine digitale Betreuung und Korrektur zu der Bearbeitung von gestellten Aufgaben aus dem Lehrbereich.
Wir haben zwar den Auftrag zu lehren, sind aber immer neugierig und froh, wenn auch wir was Neues lernen dürfen. Wir sind daher gespannt auf die Wechselwirkung und hoffen auf neue Impulse der Studenten!

Architektur macht Schule

Was wäre, wenn…?
„Ideale Bürgerbeteiligung beginnt mit der idealen Stadtverwaltung. Die ideale Stadtverwaltung schätzt ihre Bürgerinnen und Bürger ungemein: als Wissens- und Inspirationsquelle und als Mitentscheidungsgremium.
Die betreuenden Mitarbeiter sind offen für Neues, lieben flexible Prozesse und tragen mutige Ergebnisse aus voller Überzeugung mit. Die ideale Stadtverwaltung führt daher regelmäßige Partizipationsverfahren durch. Die Verfahren sind ergebnisoffen, der Spielraum für die Beteiligung ist klar definiert. Es geht nicht um reine Planauslegung, nicht um Pseudobeteiligung, nicht um das Sammeln utopischer Wünsche. Es geht um echte partizipative Arbeit an einer realen Aufgabe – mit dem Ziel, den schönsten gemeinsamen Nenner zu finden.“
* Auszug DAB 10I20, S.32: Prof. Dr.-Ing. Florian Kluge „Wie funktioniert die ideale Bürgerbeteiligung“


In Anlehnung an die Gedanken von Herrn Kluge haben wir versucht seine Vision für eine ideale Stadtverwaltung auf eine entsprechende Schulverwaltung zu übersetzen.

In Zusammenarbeit mit dem Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer wählen wir den Bedarf und die Gründung einer Schulcafeteria am Ostersteggebäude als reale Aufgabe. Hierfür soll ein ehemaliger Musikraum umgenutzt werden.
Schüler einer 10. Klasse beteiligen sich an dieser Maßnahme und werden von zwei engagierten Lehrern betreut. Wir nehmen als Architekt eine unterstützende Rolle ein, indem wir den Prozess strukturieren und Werkzeuge und Methoden anbieten, die bei ihren Entscheidungen und Bewertungen helfen sollen. Dabei sollen die Teilnehmer zunächst für das Anliegen sensibilisiert werden. Hierfür sollen sie in kleinen Arbeitsgruppen ein Arbeitsmodell von dem Raum erstellen. Wand, Boden, Decke, Fenster etc. werden erfasst und hinterfragt. Durch das Ergreifen des Raumes anhand eines Modells, begreifen sie die Geschichte des Raumes, bevor sie diese umschreiben und eine Neue erzählen.
Jeder Schüler hat eine andere Geschichte in seinem Kopf, die gespeist wird von Erinnerungen, Wünschen und Hoffnungen. Dieser Geschichte dürfen sie mit dem Modell Ausdruck verleihen und lernen sie in der Gruppe zu präsentieren und zu verteidigen. Im Diskurs bieten wir in der Rolle als Moderator Kriterien an, wie z. Bsp. Funktionalität, Zeit und Wirtschaftlichkeit, die ihnen dabei helfen sich anzunähern.
Die bunten gebastelten „Modellgeschichten“ werden als konkrete Ergebnisse präsentiert und dokumentiert.
Als nächsten Impuls unsererseits dürfen Sie den Musikraum als Modell im Maßstab 1:1 nutzen und ihre erarbeiteten Entwurfsbausteine wie Durchbrüche, Möbel etc. an Wand und Boden mit Kreide, Klebeband und Schnur markieren. Ihre Visionen werden direkt sichtbar. Sie nehmen wahr, dass sie etwas verändern können, dass ihre Gedanken etwas zählen.
Andere Dinge brauchen mehr Zeit, da Fachkräfte nötig sind, die professionelle Pläne erstellen bzw. die Ausführung übernehmen müssen. Das Ergebnis ist dafür ideal, weil es von den Schülern gemeinsam mit der Schulleitung erarbeitet wurde und Schritt für Schritt Realität wird. Ihre Geschichten werden analysiert und in konstruktive Teile des Konzeptes übersetzt. Es entsteht Identifikation und Akzeptanz.

Menschen kooperieren, wenn sie einander vertrauen. Sie vertrauen einander, wenn sie an die gleiche Geschichte glauben. Gibt es diese gemeinsame Geschichte nicht, dann ist das Potential für Misstrauen und negative Blicke sehr groß. Eine gemeinsame Geschichte ist das Leitbild für Bewertungs- und Entscheidungskriterien.

Was wäre, wenn diese Kinder, anstatt in großen Hallen und sozialen Netzwerken verzweifelten Bürgermeistern gehässige Worte ins Gesicht zu schleudern, zu Menschen mit einem liebevollen und reflektierenden Blick heranwachsen, die sich eher für ein Dafür als ein Dagegen des öffentlichen Raumes einsetzen und diesen mitgestalten?
Was wäre, wenn man den öffentlichen Raum Akteuren anvertraut, die eine Stadt lesen können und die Vokabeln beherrschen die Geschichte einer Stadt zu beschreiben und umzuschreiben, und das für Menschen und nicht nur für Investoren?
Was wäre, wenn …?  

Soziale Netzwerke

Wenn man heute von sozialen Netzwerken spricht, dann denkt jeder an einen virtuellen Raum, der von Onlinediensten angeboten wird. Es existiert allerdings auch ein „echter“ Raum, der die Möglichkeit bietet Informationen auszutauschen und Beziehungen aufzubauen, eine sog. Gemeinschaft des Ortes – die Nachbarschaft.

Das Internet hat unserer Gemeinschaftsbildung in den letzten Jahrzehnten den Spiegel vorgehalten.
Von einem ursprünglichem Werkzeug für tugendhaftes Streben nach Bildung und Zugang zu Information wurde es zu einer kommerzialisierten Maschine für Selbstdarstellung und Macht.
Die Menschen haben sehr schnell erkannt, dass man zunächst an Informationen gelangen, dann aber selbst Spuren hinterlassen und seine Selbstdarstellung beliebig verwalten kann. Menschen können einem folgen und je mehr Follower, umso mehr Reichweite und Macht hat man. Die Grenzen verwischen zwischen Sein und Schein, zwischen Fakten und Inszenierungen. Warum geht man online?  Warum folgt man einer Person?
 
Ist es nicht absurd, dass man online mit hunderten oder gar tausenden von Menschen vernetzt ist, aber in der eigenen Straße die Nachbarn nicht kennt?
Gerade in „Social-Distancing“ Zeiten wird einem bewusst, dass unsere zwischenmenschlichen Beziehungen nicht ausschließlich über digitale Medien laufen können. Jemanden nur zu sehen und zu hören ist nicht menschlich. Erst durch das Riechen, Tasten und Schmecken wird unsere Wahrnehmung komplett und das Erlebnis „echt“.
Mitgefühl entsteht in Räumen, die wir uns teilen. Wir begegnen uns in Straßen und auf öffentlichen Plätzen. Wir leben zwischen Häusern und nicht zwischen Bildschirmen.
Wir haben letztes Jahr in diesem Sinne in unserer Straße ein Fest organisiert, um die Nachbarn kennenzulernen. Die letzte Feier fand 1985(!) statt. Die Nächste wird definitiv nicht so lange auf sich warten lassen, darauf waren sich alle einig.
Es lebt sich am besten in Straßen mit einer menschlichen Vernetzung und nicht der besten Internet Verfügbarkeit.

Worauf stehst Du!?

Schuhe sind unsere treuen und ständigen Begleiter. Mit ihnen geht man durchs Leben, berührt den urbanen Raum tagtäglich und bringt ein Stück seiner Persönlichkeit zum Ausdruck. Um die Stadtbewohner für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren, haben wir Sie mit der Frage konfrontiert: „Worauf stehst Du?!“

In einem simplen Fotowettbewerb haben wir die Menschen dazu aufgerufen einen Teil ihrer Identität durch ihr Schuhwerk und einen Bodenbelag zum Ausdruck zu bringen. Jeder Beitrag wurde zu einem integralen Bestandteil eines Gesamtkunstwerkes, die wir im Club „3Raum“, einem ehemaligen Soul- und Funktempel in Hannover, ausgestellt haben.
Eine Jury aus Professoren und Fotografen hat im Laufe des Abends die Fotos bewertet und die Sieger benannt, die das Preisgeld der hannoverschen Kulturförderung und die Sachpreise der Sponsoren erhielten. Die Ausstellung ging fließend über in eine Tanzbar.

Als Architekten sehen wir unsere Aufgabe darin, die Stadt und insbesondere die Menschen zu verstehen. Außerhalb der Lehrveranstaltungen der Universität und unserem Alltagsgeschäft, verfolgen wir das Ziel Orte der Begegnung zu schaffen und die Kommunikation in der Gesellschaft durch unsere Projekte zu fördern und anzukurbeln. Durch das Verständnis der Beweggründe und Handlungsmotive sehen wir die Möglichkeit, die gebaute Umwelt adäquater gestalten zu können.

© urban century since 2008

Lesson of the Master: Fumihiko Maki

Im Jahre 2010 hatte ich die Ehre bei einer Studienreise nach Japan das Büro von Fumihiko Maki zu besuchen. Herr Maki nahm sich persönlich Zeit für ein Gespräch mit uns Studenten und beantwortete unsere Fragen.
Ich weiß nicht, was ich mir für eine Antwort erhofft hatte, aber ich stellte tatsächlich folgende Frage:
„Gibt es irgendein Gebäude was Sie geplant haben, dessen Bau Sie im Nachhinein bereut haben?“
Es ging ein Raunen durch den Raum, alle Studenten und vor allem unsere Betreuer waren entsetzt, dass ich es gewagt hatte so eine Frage an Herrn Maki zu richten.
Maki, ein renommierter Architekt, Jahrgang 1928, 1960 einer der Autoren für das Manifest der Metabolisten, seine Ideen und Beiträge für die Entwicklung der Nachkriegszeit in Japan, als die kulturelle Identität des Landes in Frage gestellt war, wurden weltweit rezipiert.
Der Pritzker-Preisträger von 1993, der höchsten Auszeichnung für Architekten, wird von mir nach einem Gebäude gefragt, dessen Bau er bereut.

Man braucht kein Architekturkritiker zu sein, um ein Gebäude oder einen Raum in der Stadt als unangenehm zu empfinden und zu deklarieren. Diese Wahrnehmung hatte schon jeder von uns.
Vor der Reise nach Japan, habe ich bereits das Land, die Mentalität der Bewohner, den Umgang miteinander und deren Verständnis von Raum verehrt. Nach der Antwort von Herrn Maki wurde mir klar, warum ich das tue:

„Jedes Gebäude was ich geplant habe, betrachte ich wie eines meiner Kinder. Bei der Geburt und der Erziehung steckt viel Leidenschaft drin, ähnlich wie bei der Planung und dem Bau eines Gebäudes. Man hofft nur das Beste, aber im Leben eines Kindes und bei einem Gebäude ist man als Schöpfer nicht der einzige Einfluss auf die Kreation. Kinder haben irgendwann ein soziales Umfeld, das Sie mehr prägt, genau wie Gebäude irgendwann Nutzer haben werden. Nicht jedes Kind und auch nicht jedes Gebäude wird so wie man sich das vorstellt. Man würde aber nicht sagen, dass man ein Kind bereut, nur weil es verzogen ist. Man liebt es trotzdem, jedes Kind auf seine Art.“