Lehrauftrag FH Bielefed

Wir freuen uns über die Einladung zu einem Lehrauftrag an der FH Bielefeld!
Im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen dürfen wir das Team von Prof. Grabenhorst unterstützen und die Studenten bei der Einführung in das Berufsfeld und den Grundlagen der Gestaltung begleiten.
Die Studenten erhalten von uns eine digitale Betreuung und Korrektur zu der Bearbeitung von gestellten Aufgaben aus dem Lehrbereich.
Wir haben zwar den Auftrag zu lehren, sind aber immer neugierig und froh, wenn auch wir was Neues lernen dürfen. Wir sind daher gespannt auf die Wechselwirkung und hoffen auf neue Impulse der Studenten!

Der springende Punkt

Ich bin ein Punkt und auch nicht viel mehr
stehe nicht gern in geraden Linien oder einem Kreisverkehr
Wie ein laufender Hund im Mäander, streune ich umher
Das klingt zwar sonderbar, aber ich bin gern ein Singular

Weißt nicht was der springende Punkt ist, nicht wahr?
Meine Form ist knapp und daher unscheinbar
Bin in Wahrheit die Grundlage all deiner Art
Doch du nimmst mich nur in der Summe wahr

Du klickst, schreibst und bildest alles ab – Situations-Patscher
Ich warte und beobachte – Ich bin ein Wait-watcher
Ich weiß, ich kann nicht mehr besitzen als ich in mir hab
– Reine Software
Daher bin ich selten traurig und weine nie
– Soft?! Wer?

Verzichte aufs Internet, wer wohntn´ da?!
Ich bin im echten Leben ein multilokal Wohnender
Ein Vorbild für Netzwerke, in der Tat
Aus einzelnen Punkten zeichne ich mein Habitat

Mach einfach mal einen Punkt hier.
Sieh zu wie ich springe und das Leben visualisier
Stehst da, bleibst deiner Linie treu und fragst mich wie?
Ich bin zwar klein, aber das Pünktchen auf dem i

DG Ausbau Haus S

In Harsewinkel am Südring haben wir ein Dachgeschoss ausgebaut, in dem ca. 70m² neuer Wohnraum entstanden ist. Besondere Herausforderung bei einem Dachgeschoss sind die bestehenden Schrägen und Balken. Durch Gauben und teilweise offener Balkenlage haben wir die lichte Raumhöhe auf das maximale Volumen ausgerichtet.
So haben wir eine 2-Zimmer Wohnung entwickelt bestehend aus einem offenen Wohn- und Essbereich, einem Schlafzimmer und einem großzügigen Badezimmer. Über die Küche gelangt man auf den nach Osten gerichteten Balkon, der zum morgigen Frühstück mit Sonnenaufgang über die Harsewinkeler Dachlandschaft einlädt.


Architektur macht Schule

Was wäre, wenn…?
„Ideale Bürgerbeteiligung beginnt mit der idealen Stadtverwaltung. Die ideale Stadtverwaltung schätzt ihre Bürgerinnen und Bürger ungemein: als Wissens- und Inspirationsquelle und als Mitentscheidungsgremium.
Die betreuenden Mitarbeiter sind offen für Neues, lieben flexible Prozesse und tragen mutige Ergebnisse aus voller Überzeugung mit. Die ideale Stadtverwaltung führt daher regelmäßige Partizipationsverfahren durch. Die Verfahren sind ergebnisoffen, der Spielraum für die Beteiligung ist klar definiert. Es geht nicht um reine Planauslegung, nicht um Pseudobeteiligung, nicht um das Sammeln utopischer Wünsche. Es geht um echte partizipative Arbeit an einer realen Aufgabe – mit dem Ziel, den schönsten gemeinsamen Nenner zu finden.“
* Auszug DAB 10I20, S.32: Prof. Dr.-Ing. Florian Kluge „Wie funktioniert die ideale Bürgerbeteiligung“


In Anlehnung an die Gedanken von Herrn Kluge haben wir versucht seine Vision für eine ideale Stadtverwaltung auf eine entsprechende Schulverwaltung zu übersetzen.

In Zusammenarbeit mit dem Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer wählen wir den Bedarf und die Gründung einer Schulcafeteria am Ostersteggebäude als reale Aufgabe. Hierfür soll ein ehemaliger Musikraum umgenutzt werden.
Schüler einer 10. Klasse beteiligen sich an dieser Maßnahme und werden von zwei engagierten Lehrern betreut. Wir nehmen als Architekt eine unterstützende Rolle ein, indem wir den Prozess strukturieren und Werkzeuge und Methoden anbieten, die bei ihren Entscheidungen und Bewertungen helfen sollen. Dabei sollen die Teilnehmer zunächst für das Anliegen sensibilisiert werden. Hierfür sollen sie in kleinen Arbeitsgruppen ein Arbeitsmodell von dem Raum erstellen. Wand, Boden, Decke, Fenster etc. werden erfasst und hinterfragt. Durch das Ergreifen des Raumes anhand eines Modells, begreifen sie die Geschichte des Raumes, bevor sie diese umschreiben und eine Neue erzählen.
Jeder Schüler hat eine andere Geschichte in seinem Kopf, die gespeist wird von Erinnerungen, Wünschen und Hoffnungen. Dieser Geschichte dürfen sie mit dem Modell Ausdruck verleihen und lernen sie in der Gruppe zu präsentieren und zu verteidigen. Im Diskurs bieten wir in der Rolle als Moderator Kriterien an, wie z. Bsp. Funktionalität, Zeit und Wirtschaftlichkeit, die ihnen dabei helfen sich anzunähern.
Die bunten gebastelten „Modellgeschichten“ werden als konkrete Ergebnisse präsentiert und dokumentiert.
Als nächsten Impuls unsererseits dürfen Sie den Musikraum als Modell im Maßstab 1:1 nutzen und ihre erarbeiteten Entwurfsbausteine wie Durchbrüche, Möbel etc. an Wand und Boden mit Kreide, Klebeband und Schnur markieren. Ihre Visionen werden direkt sichtbar. Sie nehmen wahr, dass sie etwas verändern können, dass ihre Gedanken etwas zählen.
Andere Dinge brauchen mehr Zeit, da Fachkräfte nötig sind, die professionelle Pläne erstellen bzw. die Ausführung übernehmen müssen. Das Ergebnis ist dafür ideal, weil es von den Schülern gemeinsam mit der Schulleitung erarbeitet wurde und Schritt für Schritt Realität wird. Ihre Geschichten werden analysiert und in konstruktive Teile des Konzeptes übersetzt. Es entsteht Identifikation und Akzeptanz.

Menschen kooperieren, wenn sie einander vertrauen. Sie vertrauen einander, wenn sie an die gleiche Geschichte glauben. Gibt es diese gemeinsame Geschichte nicht, dann ist das Potential für Misstrauen und negative Blicke sehr groß. Eine gemeinsame Geschichte ist das Leitbild für Bewertungs- und Entscheidungskriterien.

Was wäre, wenn diese Kinder, anstatt in großen Hallen und sozialen Netzwerken verzweifelten Bürgermeistern gehässige Worte ins Gesicht zu schleudern, zu Menschen mit einem liebevollen und reflektierenden Blick heranwachsen, die sich eher für ein Dafür als ein Dagegen des öffentlichen Raumes einsetzen und diesen mitgestalten?
Was wäre, wenn man den öffentlichen Raum Akteuren anvertraut, die eine Stadt lesen können und die Vokabeln beherrschen die Geschichte einer Stadt zu beschreiben und umzuschreiben, und das für Menschen und nicht nur für Investoren?
Was wäre, wenn …?  

Haus A

Neues Jahr, neues Glück!
In der ersten Arbeitswoche im neuen Jahr, nach ca. 8 Wochen Eingangsdatum und guter Zusammenarbeit mit der Stadt Gütersloh, haben wir ein Geschenk für unsere Bauherren parat – die Baugenehmigung ist da!
Im Neißeweg in Gütersloh wird das unterkellerte Bestandsgebäude auf dem Grundstück zunächst abgebrochen, da die Vorstellungen der Bauherren nicht in die vorhandene Bausubstanz übersetzt werden können und eine Sanierung einen unverhältnismäßigen Mehraufwand mit sich tragen würde.
Daher haben wir gemeinsam einen ebenerdigen Baukörper mit Dachgeschossausbau entwickelt, der ca. 200qm Wohnfläche bietet für ihre neuen Geschichten.   
Man wird beim Betreten des Hauses von einer Galerie empfangen. Der Raum erstreckt sich bis in das Dachgeschoss und ist mit mehreren Blickbezügen in den Außenraum und Fenstern in der Dachfläche lichtdurchflutet. Die Galerie funktioniert als Verteiler, über den das Gäste- und Badezimmer und eine Treppe in die obere Etage erschlossen werden. Anhand einer mobilen Trennwand kann die Galerie nach Bedarf mit dem Wohnzimmer zusammengeschaltet werden. Der großzügige Wohnraum bietet ausreichend Fläche zum Essen und bildet gemeinsam mit der Küche die Südfassade im Erdgeschoss. Ein Hauswirtschaftsraum ist zwischen Küche und Garage untergebracht und kann beidseitig erreicht werden.
Im Dachgeschoss sind ein Bade-, zwei Kinder- und ein Elternzimmer mit separatem Ankleidebereich geplant. Die Zimmer nach Süden haben zudem jeweils einen Balkon.
Durch die Dachform ergibt sich ein großzügiger Spitzboden, der einen weiteren Nebenraum für Technik und Sanitäranlagen beinhaltet.
Nach Süden bietet das Dache eine ideale Fläche für eine Photovoltaikanlage, die für die elektrische Versorgung, die Warmwasserzubereitung, das Laden des Elektroautos usw. genutzt werden kann.
Die Straße ist gekennzeichnet durch ein heterogenes Bild mit Fassaden in verschiedenen Klinker- und Putzfarben. Das Haus A erhält eine nachhaltige und klassische Klinkerfassade mit einem ortstypischen Farbton.
Wir wünschen der jungen Familie alles Gute für die Zukunft und freuen uns schon auf die Einladung zum Tee!  
 

WQ Greffen

Freudige News in diesen Zeiten können nicht schaden!
Nach einer Bedarfsanalyse, einer Machbarkeitsstudie und enger Abstimmung mit der Stadt Harsewinkel hat der Ausschuss unserem Bauvorhaben zugestimmt.
Nur einen Steinwurf entfernt vom Alten Fußballplatz des legendären FC Greffen, auf dem wir früher sehr gerne gekickt haben, dürfen wir jetzt ca. 20 Jahre später neue Geschichten erzählen.
Das Areal am Schwarzen Weg mit dem stillgelegten und abgängigen Betriebshof wird umstrukturiert und mit der naheliegenden Umgebung durch ein neues Wohnquartier vernetzt.
Geplant sind 14 Wohneinheiten mit unterschiedlichen Größen und Austrittsmöglichkeiten für ein vielfältiges Klientel.
Dem Bedarf an seniorengerechten Wohnungen in zentraler Lage und Anschluss an das ÖPNV wird nachgekommen.
Ebenso sind Grundrisse für Wohnbedürfnisse junger Familien vorgesehen.

LW-1

Die ehemalige Bandfabrik im Langen Weg in Gütersloh erhält einen Dachgeschossausbau. Auf einer reinen Nutzfläche von ca. 180 m² wurde eine Nutzung in den Varianten Wohnen, Boardinghouse und Büro-/Gewerbefläche untersucht.
Die Wohnungen in den unterliegenden Geschossen genießen Bestandsschutz und werden durch den Ausbau mit einigen Maßnahmen aufgewertet. So ist ein Aufzug vorgesehen für die vertikale barrierefrei Erschließung und ein neues Energie- und Brandschutzkonzept.
Mit einem frischen Anstrich soll das Gebäude in neuem Glanz erscheinen.
Durch die Lage direkt hinter dem Haupt- und Busbahnhof ist es eine interessante Adresse für alle, die gerne öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
In jeglicher Nutzung wird es ein Gebäude mit einer gewissen Strahlkraft.

Umbau Haus E

Die Kinder sind aus dem Haus und die einst geplante Wohnfläche entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen im höheren Alter. Ein Zustand, mit dem viele Menschen sich identifizieren können und mit der uns ein Paar in Papenburg konfrontiert hat. Zum Glück hatten Sie schon sehr konkrete Vorstellungen von dem neuen Raumprogramm, was unsere Arbeit und die Übersetzung in professionelle Pläne vereinfacht hat.
Die Räume im Erdgeschoss sind barrierefrei umprogrammiert worden. Über einen windgeschützten Eingangsbereich gelangt man in das Esszimmer, das als Mittelpunkt und Verteiler funktioniert.
Die Küche kann östlich über mobile Trennwände bei Bedarf zugeschaltet werden. Weiter südlich gelangt man in das Wohnzimmer, das einen modernen Kamin erhält und einen Zugang zum neuen Wintergarten anbietet.
Westlich vom Esszimmer gelangt man über einen Flur zu den Sanitärräumen und dem neuen Schlaf- und Ankleidebereich.
Die Erschließung in das Obergeschoss wurde an die westliche Außenwand verlagert, so kann der obere Wohnraum bei Bedarf separat und ungestört genutzt werden.

Formulartor

In dieser Zeit ist alles aus den Fugen geraten
Mensch und Raum sind entzweite Arten
Wer widmet sich der Gestaltung und der Ästhetik
Wer dem Geld, dem wirtschaftlichen Faktor der Ethik
Maschinen, Serie und Schnelligkeit haben es offenbart
Schuld an dieser Misere trägst auch Du – das Formular

Entspreche nur dem dringenden Bedarf
Ein Standardmuster als Raumregler
Massen sind nicht einfach zu begreifen
So viele Fragen und Aufgaben, wie soll man´s sonst ergreifen
Warum stresst Du Dich, hast Du etwa keine Zeit
Mach Dir kein Druck, mein Vordruck hilft Dir dabei

Deine Mutter, die Form, die Dich gebar,
Als Lösung und nicht Problem Dich sah
Dein Schatten beweist es, Du bist ein Narr
Machst Vielfalt schwierig und Einfalt so nah
Beherrschst den Raum mit Bürokratie
Ein Erfassungsvorgang hat die Macht, keine Ironie

Einfach, auch Du kannst es haben, leg an die Zügel
Mach, dass der aufrechte Mensch sich füge
In Form der Quadrate und der Kreise
Leonardo belegte es auf geometrische Weise
Ein Rahmen sorgt für Vollständigkeit
und schützt den Geist vor Mehrdeutigkeit

Da Vinci, Dürer oder Le Corbusier
Verhalten zu vermaßen versteht sich per se
Deine Linien jedoch beschränken die Idee
Dein Rahmen ist als Anmaßung zu verstehen
Wer Deine Textfelder noch sieht wie zuvor
Ist törichter als Du selbst und – ein Formulartor